Frauenordination

Die Internationale Altkatholische Bischofskonferenz der Utrechter Union kann, in Übereinstimmung mit der alten, ungeteilten Kirche, einer sakramentalen Ordination von Frauen zum katholisch-apostolischen Amt eines Diakons, Presybters und Bischofs nicht zustimmen.

Der Herr der Kirche, Jesus Christus, hat durch den Heiligen Geist zwölf Männer in das apostolische Amt berufen, um sein Erlösungswerk für die Menschen fortzusetzen. Die katholische Kirche des Ostens und des Westens haben nur Männer in das sakramentale katholisch-apostolische Amt berufen.

Die Frage der Ordination von Frauen berührt die Grundordnung und das Mysterium der Kirche.

Die Kirchen, welche die Kontinuität mit der alten, ungeteilten Kirche und ihrer sakramentalen Ämterordnung bewahrt haben, sollten die Frage der Frauenordination gemeinsam beraten und dabei die möglichen Folgen einseitiger Entscheidungen voll in Betracht ziehen.

Utrecht, Bern, Bonn 7. Dezember 1976. Das Büro der IBK:

Erzbischof Marinus Kok, Präsident
Bischof Léon Gauthier, Sekretär
Bischof Josef Brinkhues, Quästor

Antworten

  1. „Der Beschluss der amerikanisch-bischöflichen (innerhalb der anglikanischen Kirchengemeinschaft), auch Frauen zum Priestertum zuzulassen, hat die Fortführung des Gesprächs mit der orthodoxen Kirche sehr erschwert. Ob das Gespräch überhaupt weitergehen soll und ob die Anglikaner vielleicht doch noch von diesem ihrem Vorhaben ablassen, ist innerhalb der orthodoxen Theologie umstritten. Exarch Athenagoras von Thyatira in London glaubt nicht an eine solche Wendung. […] Bei einer Predigt aus diesem Anlasse [sc. Dem Besuch des Erzbischofs von Canterbury, Frederick Donald Coggan im Moskauer Patriarchat] unterstrich Patriarch Poimén, die Weihe von Frauen sei absolut unzulässig und stelle ein unüberschreitbares Hindernis einer Einigung dar. (IKZ 68, 1978, S. 79f.)

  2. Vom 12. Bis 19. Juli [1978] trat eine Konferenz orthodoxer und anglikanischer Geistlicher im Kloster Pendéli bei Athen zusammen, die ebenfalls die Frage des Filioque sowie die Weihe von Frauen behandelte. Dabei hob Erzbischof Athenagoras hervor, mit einer solchen verliessen die Anglikaner den Weg der christlichen Theologie.
    (Bertold Spuler, in: IKZ 68, 1978, S. 196)

  3. Auf der Lambeth-Konferenz 1978 sagte Professor John Macquarrie – ein Befürworter der FO: „Ich bin nicht der Meinung, dass eine 1900 Jahre alte Tradition mit einem einfachen Mehrheitsbeschluss, den die zuständige Instanz eines Teils der Kirche vielleicht an einer einzigen Sitzung fasst, umgestossen werden kann.“

  4. Die gemischte altkatholisch-orthodoxe Dialogkommission hat erklärt (Dokument V/7 Nr. 5):
    „Die ungeteilte Kirche hat, abgesehen von der nicht geklärten Einrichtung der Diakoninnen, die Ordination von Frauen nicht zugelassen.“

  5. AKN Berichtsjahr 1977/78 (in: AK Jb 78, 1979, S. 42):
    „Die Frauenordination wurde Gegenstand heftiger Diskussion, die vor allem in geführt wurde. Nach dem Brief des Büros der IBK vom 7. Dezember 1977 [sic! = 1976] und der Darlegung der untschiedlichen Standpunkte der Bischöfe wie auch nach der Herausgabe eines persönlichen Hirtenbriefes des Erzbischofs (worin die Ablehung der Frauenordination mit aus der Bibel entnommenen Argumenten begründet wird) entbrannte eine heftige Diskussion, die wohl noch nicht zu Ende ist. Nachdem zuerst zwei Frauen, ausgehend von Jesaja 43, 18-19, den Hirtenbrief angriffen, folgten noch mehrere Reaktionen von Befürwortetern und Gegnern der Frauenordination.“


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