Verfasst von: altkatholiken | Februar 13, 2010

14.02.2010: Sonntag in der Quinquagesima

Introitus.

Ant (Ps 30, 3-4): Werde mir zum Beschützergott und zum Zufluchtsort, um mich zu retten, denn meine Feste und meine Zuflucht bist du, und um deines Namens willen wirst du mich führen und ernähren.

Ps. 30, 2: In dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt, in Ewigkeit soll ich nicht zuschanden werden. In deiner Gerechtigkeit erlöse mich und errette mich.

Gebet.

Unsere Gebete, so bitten wir, o Herr, erhöre gnädig, und bewahre uns, die wir aus Sündenbanden gelöst sind, vor allem Unheil.

Lesung.

1 Kor 13, 1-13: Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, so daß ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts! Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe hört niemals auf. Aber seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan. Als ich ein Unmündiger war, redete ich wie ein Unmündiger, dachte wie ein Unmündiger und urteilte wie ein Unmündiger; als ich aber ein Mann wurde, tat ich weg, was zum Unmündigsein gehört. Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.

Graduale.

Ps 76, 15 16: Du bist Gott, einzig du wirkst Wunder! Kundgetan hast du den Heiden deine Macht. V. Erlöst hast du mit deinem Arm dein Volk, die Söhne Israels und Josephs.

Tractus.

Ps 99, 1-2: Jauchzt dem Herrn, alle Bewohner der Erde; dient dem Herrn mit Freude. V. Kommt vor sein Angesicht mit Jubel. Erkennt, dass der Herr Gott ist. V. Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst. Wir aber sind sein Volk und die Schafe seiner Weide.

Evangelium.

Lk 18, 31-43: Er nahm aber die Zwölf zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles erfüllt werden, was durch die Propheten über den Sohn des Menschen geschrieben ist; denn er wird den Heiden ausgeliefert und verspottet und mißhandelt und angespuckt werden; und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tag wird er wieder auferstehen. Und sie verstanden nichts davon, und dieses Wort war ihnen zu geheimnisvoll, und sie begriffen das Gesagte nicht. Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, da saß ein Blinder am Weg und bettelte. Und als er die Menge vorüberziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei. Da verkündeten sie ihm, daß Jesus, der Nazarener vorübergehe. Und er rief und sprach: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich über mich! Und die vorangingen, geboten ihm, er solle schweigen; er aber rief noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich über mich! Da blieb Jesus stehen und befahl, daß er zu ihm gebracht werde. Und als er herangekommen war, fragte er ihn und sprach: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er sprach: Herr, daß ich sehend werde! Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich gerettet. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott; und das ganze Volk, das dies sah, lobte Gott.

Verfasst von: altkatholiken | Februar 6, 2010

07.02.2010: Sonntag in der Sexagesima

Introitus.

Ant (Ps 43, 23-26): Wach auf, warum schläfst du, o Herr? Steh auf, und verstosse uns nicht für immer. Warum wendest du dein Angesicht ab, vergisst unsere Bedrängnis? Es klebt an der Erde unser Bauch. Steh auf, o Herr, steh uns bei und erlöse uns!

Ps 43, 2: Gott, mit unseren Ohren haben wir es gehört, unsere Väter haben es uns verkündigt: das Werk, das du gewirkt hast in ihren Tagen, in den früheren Tagen.

Gebet.

Gott, der du siehest, dass wir in keiner Weise auf eigenes Tun vertrauen, gewähre gnädig, dass wir vor allen Widerwärtigkeiten unter dem Schirm des Völkerlehrers beschützt seien.

Epistel.

2. Kor 11, 19-12, 9: Ihr, die ihr klug seid, ertragt ja gerne die Törichten. Ihr ertragt es ja, wenn jemand euch versklavt, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand euch einfängt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt. Zur Schande sage ich das, daß wir so schwach waren. Worauf aber jemand pocht (ich rede in Torheit), darauf poche ich auch. Sie sind Hebräer? Ich bin es auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Abrahams Same? Ich auch. Sie sind Diener des Christus? Ich rede unsinnig: Ich bin’s noch mehr! Ich habe weit mehr Mühsal, über die Maßen viele Schläge ausgestanden, war weit mehr in Gefängnissen, öfters in Todesgefahren. Von den Juden habe ich fünfmal 40 Schläge weniger einen empfangen; dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht. Ich bin oftmals auf Reisen gewesen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren durch Räuber, in Gefahren vom eigenen Volk, in Gefahren von Heiden, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern; in Arbeit und Mühe, oftmals in Nachtwachen, in Hunger und Durst; oftmals in Fasten, in Kälte und Blöße; zu alledem der tägliche Andrang zu mir, die Sorge für alle Gemeinden. Wer ist schwach, und ich bin nicht auch schwach? Wem wird Anstoß bereitet, und ich empfinde nicht brennenden Schmerz. Wenn ich mich rühmen soll, so will ich mich meiner Schwachheit rühmen. Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der gelobt sei in Ewigkeit, er weiß, daß ich nicht lüge. In Damaskus bewachte der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener, weil er mich verhaften wollte; und ich wurde durch ein Fenster in einem Korb an der Mauer hinabgelassen und entkam seinen Händen. Das Rühmen nützt mir freilich nichts; doch will ich auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn zu sprechen kommen. Ich weiß von einem Menschen in Christus, der vor 14 Jahren (ob im Leib oder ob außerhalb des Leibes, ich weiß es nicht; Gott weiß es) bis in den dritten Himmel entrückt wurde. Und ich weiß von dem betreffenden Menschen (ob im Leib oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es), daß er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die ein Mensch nicht sagen darf. Wegen eines solchen will ich mich rühmen, meiner selbst wegen aber will ich mich nicht rühmen, als nur meiner Schwachheiten. Zwar wäre ich, wenn ich mich rühmen wollte, deshalb nicht töricht, denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit niemand mehr von mir hält, als was er an mir sieht oder von mir hört. Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen soll. Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

Graduale.

Ps 82, 19 14: Es sollen die Heiden erkennen, dass dein Name Gott ist; du allein bist der Höchste über der ganzen Erde. V. Mein Gott, mache sie wie ein Rad, wie einen Halm vor dem Angesicht des Windes.

Tractus.

Ps 59, 4 6: Du hast erschüttert, o Herr, die Erde, und sie zerspalten. V. Heile ihre Risse, denn sie hat gewankt. V. Auf dass sie fliehen vor dem Angesicht des Bogens; auf dass deine Erwählten erlöst werden.

Evangelium.

Lk 8, 4-15: Als nun eine große Menge zusammenkam und sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis: Der Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen; und als es aufwuchs, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen, die mit ihm aufwuchsen, erstickten es. Und anderes fiel auf das gute Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Da fragten ihn seine Jünger und sprachen: Was bedeutet wohl dieses Gleichnis? Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den anderen aber in Gleichnissen, damit sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht verstehen. Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes. Die am Weg sind die, welche es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeitlang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab. Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife. Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in standhaftem Ausharren.

Verfasst von: altkatholiken | Februar 1, 2010

02.02.2010: Jahrtag des hl. Simeon – Mariä Reinigung (Lichtmess)

1. Antiphon:

2. Antiphon:

Introitus.


Ant (Ps 47, 10-11): Empfangen haben wir, o Gott, deine Barmherzigkeit inmitten deines Tempels. Entsprechend deinem Namen, o Gott, so reicht auch dein Lob bis an die Enden der Erde; voller Gerechtigkeit ist deine Rechte.

Ps 47, 2: Gross ist der Herr und hochgelobt in der Stadt unseres Gottes, auf seinem heiligen Berge.

Gebet.

Allmächtiger, ewiger Gott, deine Majestät flehen wir in tiefer Demut an: so wie dein eingeborener Sohn heute in der Wesenheit unseres Fleisches im Tempel dargestellt wurde, so mache, dass auch wir geläuterten Sinnes dir dargestellt werden.

Lesung.

Mal 3, 1-4: Siehe, ich sende meinen Boten, der vor mir her den Weg bereiten soll; und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr sucht; und der Bote des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt! spricht der Herr der Heerscharen. Wer aber wird den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des Silberschmelzers und wie die Lauge der Wäscher. Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen; er wird die Söhne Levis reinigen und sie läutern wie das Gold und das Silber; dann werden sie dem Herrn Opfergaben darbringen in Gerechtigkeit. Dann wird die Opfergabe von Juda und Jerusalem dem Herrn wohlgefallen, wie in der grauen Vorzeit und wie in den längst vergangenen Jahren.

Graduale.

Ps 47, 10-11 9: Empfangen haben wir, o Gott, deine Barmherzigkeit inmitten deines Tempels. Entsprechend deinem Namen, o Gott, so reicht auch dein Lob bis an die Enden der Erde; voller Gerechtigkeit ist deine Rechte. V. So wie wir es gehört haben, so haben wir es gesehen in der Stadt unseres Gottes, auf seinem heiligen Berge.

Tractus.

Lk 2, 29-32: Nun entlässest du deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden. V. Denn es sahen meine Augen dein Heil. V. Welches du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker. V. Ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.

Evangelium.

Lk 2, 22-32: Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: »Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt heißen«, und um ein Opfer darzubringen, wie es im Gesetz des Herrn geboten ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. Und er hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, um für ihn zu tun, was der Brauch des Gesetzes verlangte, da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: Nun, Herr, entläßt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort! Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel!

Verfasst von: altkatholiken | Januar 23, 2010

24.01.2010: 3. Sonntag nach Epiphanie

Introitus.

Ant (Ps 96, 7-8): Betet Gott an, alle seine Engel. Zion hörte es und freute sich, und die Töchter Judäas jauchzten.

Ps. 96, 1: Der Herr ist König geworden, jauchzen soll die Erde, freuen sollen sich die vielen Inseln.

Gebet.

Allmächtiger, ewiger Gott, blicke gnädig auf unsere Schwachheit hernieder und, uns zu beschützen, strecke aus die Rechte deiner Majestät.

Epistel.

Röm 12, 16b- 21: Haltet euch nicht selbst für klug! Vergeltet niemandem Böses mit Bösem! Befleißiget euch dessen, was in aller Menschen Augen edel ist! Ist es möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächet euch nicht selbst, ihr Lieben, sondern gebet Raum dem Zorne Gottes; denn es steht geschrieben: «Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr.» Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!

Graduale.

Ps. 101, 16-17: Es werden fürchten die Heiden deinen Namen, o Herr, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. V. Denn der Herr wird Zion aufbauen, und er wird erscheinen in seiner Majestät.

Halleluja. Halleluja. V. (Ps. 96, 1): Der Herr ist König geworden; es jauchze die Erde, freuen sollen sich die vielen Inseln.

Evangelium.

Mt 8, 1-13: Als er aber von dem Berge herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach. Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald ward er von seinem Aussatz rein. Und Jesus spricht zu ihm: Siehe zu, daß du es niemand sagest; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und bringe das Opfer, das Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis! Als er aber nach Kapernaum kam, trat ein Hauptmann zu ihm, bat ihn und sprach: Herr, mein Knecht liegt daheim gelähmt darnieder und ist furchtbar geplagt! Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen. Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden. Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und sage ich zu diesem: Gehe hin! so geht er; und zu einem andern: Komm her! so kommt er; und zu meinem Knechte: Tue das! so tut er’s. Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, bei niemand in Israel habe ich so großen Glauben gefunden! Ich sage euch aber: Viele werden kommen von Morgen und Abend und werden mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tische sitzen im Himmelreich; aber die Kinder des Reiches werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht ward gesund in derselben Stunde.

Verfasst von: altkatholiken | Januar 16, 2010

17.01.2010: 2. Sonntag nach Epiphanie

Introitus.

Ant (Ps. 65, 4): Alle Bewohner der Erde sollen dich anbeten und dir spielen, sie sollen deinem Namen spielen.

Ps 65, 1-2: Jubelt Gott zu, alle Bewohner der Erde, spielt seinem Namen, gebt seinem Lob die Ehre.

Gebet.

Allmächtiger, ewiger Gorr, der du den himmlischen Dingen wie gleichermaßen den irdischen das Maß setzest, erhöre gütig die Bitten deines Volkes und gewähre unseren Zeiten deinen Frieden.

Epistel.

Röm 12, 6-16: Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns gegebenen Gnade, so lasst sie uns gebrauchen: Es sei Weissagung, in der Entsprechung zum Glauben; es sei Dienst, im Dienen; es sei, der lehrt, in der Lehre; es sei, der ermahnt, in der Ermahnung; der abgibt, in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiß; der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit. Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend; im Fleiß nicht säumig, brennend im Geist; dem Herrn dienend. In Hoffnung freut euch; in Bedrängnis harrt aus; im Gebet haltet an; an den Bedürfnissen der Heiligen nehmt teil; nach Gastfreundschaft trachtet! Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht! Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden! Seid gleichgesinnt gegeneinander; sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den Niedrigen; seid nicht klug bei euch selbst!

Graduale.

Ps 106, 20-21: Es sandte der Herr sein Wort, und er heilte sie, und er entriß sie ihrem Untergang. V. Sie sollen den Herrn für seine Erbarmungen preisen und für seine Wundertaten an den Menschenkindern.

Halleluja. Halleluja. V. (Ps 148, 2) Lobet den Herrn, alle seine Engel; lobet ihn alle seine Heerscharen. Halleluja.

Evangelium.

Joh 2, 1-11: Und am dritten Tag war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war dort. Es war aber auch Jesus mit seinen Jüngern zu der Hochzeit eingeladen. Und als es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagen mag, tut! Es waren aber sechs steinerne Wasserkrüge dort aufgestellt nach der Reinigungssitte der Juden, wovon jeder zwei oder drei Maß fasste. Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt es dem Speisemeister! Und sie brachten es. Als aber der Speisemeister das Wasser gekostet hatte, das Wein geworden war – und er wusste nicht, woher er war, die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es -, ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jeder Mensch setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie betrunken geworden sind, dann den geringeren; du hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt. Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn.

Auslegung unseres hl. Vaters Augustinus von Hippo:

Das Wunder unseres Herrn Jesu Christi, wodurch er aus Wasser Wein machte, ist für jene nicht erstaunlich, welche Wissen, daß Gott es wirkte. Der nämlich machte an jenem Tage bei der Hochzeit den Wein in sechs Krügen, die er mit Wasser zu füllen befahl, der dies jedes Jahr in den Weinstöcken tut. Wenn wie das, was die Diener in die Krüge gossen, in Wein verwandelt wurde durch das Tun des Herrn, so wird auch, was die Wolken ausgießen, in Wein verwandelt durch das Tun desselben Herrn. Darüber aber wundern wir uns nicht, weil es alljährlich geschieht; durch die stete Wiederholung ist es nicht mehr auffallend. Denn es findet auch eine vielseitige Aufmerksamkeit als das, was in den Krügen aus dem Wasser geworden ist. Denn, wer kann die Werke Gottes, durch welche diese ganze Welt geleitet und verwaltet wird, betrachten und muß nicht staunen und von den Wundern gleichsam überwältigt werden? Wenn er die Kraft eines einzigen Kornes betrachtet, eines beliebigen Samens, es ist etwas Großes, ein Gegenstand des Erstaunens für den Betrachtenden. Allein weil die Menschen, auf anderes bedacht, die Aufmerksamkeit auf die Werke Gottes verloren haben, in der sie täglich den Schöpfer preisen sollten, so hat sich Gott vorbehalten, gewisse außerordentliche Dinge zu tun, um die gleichsam schlafenden Menschen zu seiner Verehrung in auffallender Weise zu regen. Ein Toter ist aufgestanden, die Menschen haben sich verwundert; so viele werden täglich geboren, und niemand wundert sich. Wenn wir genauer darüber nachdenken, so ist es ein größeres Wunder, daß einer, der nicht war, ist, als daß einer, der war, auflebt. Derselbe Gott, der Vater unseres Herrn Jesu Christi, tut jedoch durch sein Wort dies alles, und der es erschaffen hat, leitet es auch. Die früheren Wunder hat Gott getan durch sein Wort, das Gott ist bei ihm; die späteren Wunder hat er durch eben dieses sein Wort getan, das Fleisch angenommen und unsertwegen Mensch geworden ist. Wie wir bewundern, was durch den Menschen Jesus geschehen ist, so wollen wir bewundern, was durch den Gott Jesus geschehen ist. Durch den Gott Jesus ist geworden der Himmel und die Erde, das Meer und aller Schmuck des Himmels, der Reichtum der Erde, die Fruchtbarkeit des Meeres; all das, was vor Augen liegt, ist durch den Gott Jesus geworden. Wir sehen das, und wenn in uns sein Geist ist, gefällt es uns so, daß wir den Künstler loben, aber nicht daß wir, zu den Werken gewendet, von dem Künstler uns abwenden und, das Gesicht gewissermaßen hinrichtend zu den Werken, den Rücken gegen den Werkmeister kehren.

Verfasst von: altkatholiken | Januar 11, 2010

Altkatholiken in Polen und die PNCC

Vollmacht des H.H. Prime Bischofs Nemkovich an H.H. Bischof Sylwester Bigaj vom 5. Mai 2009 betreffs der kirchlichen Verhältnisse in der Republik Polen:

Bischof Sylwester Bigaj ist beauftragt worden, die Jurisdiktion für die in der Republik Polen lebenden Altkatholiken wahrzunehmen. Hier kann sein Brief vom 30. Juni 2009 abgerufen werden; ferner die Reaktionen seitens der Polnisch-Katholischen Kirche:

2. die Erklärung des Synodalrats vom 25. Juni 2009;

3. die Stellungnahme des Klerus der Polnisch-Katholischen Kirche vom 15. Juli 2009.

Verfasst von: altkatholiken | Januar 6, 2010

06.01.2010: Erscheinung des Herrn (Epiphanie)

Am Tag.

Introitus.

Ant (Mal 3, 1b-2a): Siehe, er kommt, spricht der Allherrscher, der Herr. In seiner Hand sind das Königtum, die Macht und die Herrschaft.

Ps. 71, 1: O Gott, gib dem König deine Gerichtsbarkeit und deine Gerechtigkeit dem Königssohn.

Gebet.

Gott, der du am heutigen Tage den Heiden deinen Einziggeborenen durch den Stern, der sie führte, geoffenbart hast: verleihe gnädig, dass wir, die wir deiner bereits aus dem Glauben heraus gedenken, zur Betrachtung der Erscheinung deiner Erhabenheit geführt werden.

Prophetie:

Jes 60, 1-6: Steh auf, werde licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der HERR auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin und Könige zum Lichtglanz deines Aufgangs. Erhebe ringsum deine Augen und sieh! Sie alle versammeln sich, kommen zu dir: Deine Söhne kommen von fern her, und deine Töchter werden auf den Armen herbeigetragen. Dann wirst du es sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird beben und weit werden; denn die Fülle des Meeres wird sich zu dir wenden, der Reichtum der Nationen zu dir kommen. Eine Menge Kamele wird dich bedecken, junge Kamele von Midian und Efa. Sie alle werden aus Saba kommen. Gold und Weihrauch bringen sie, und sie werden das Lob des HERRN fröhlich verkündigen.

Responsorium.

Jes 60, 6 1: Sie alle werden von Saba kommen und Gold und Weihrauch bringen und das Lob des Herrn verkündigen. V. Steh auf und leuchte, Jerusalem, denn die Herrlichkeit des Herrn ist über dir aufgegangen.

Epistel.

Röm 3, 19-26: Wir wissen aber: Was das Gesetz sagt, sagt es denen, die unter dem Gesetz leben, damit jeder Mund verstummt und die ganze Welt vor Gott schuldig wird. Denn durch Werke des Gesetzes wird niemand vor ihm gerecht werden; durch das Gesetz kommt es vielmehr zur Erkenntnis der Sünde. Jetzt aber ist unabhängig vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden, bezeugt vom Gesetz und von den Propheten: die Gerechtigkeit Gottes aus dem Glauben an Jesus Christus, offenbart für alle, die glauben. Denn es gibt keinen Unterschied: Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam durch Glauben. So erweist Gott seine Gerechtigkeit durch die Vergebung der Sünden, die früher, in der Zeit seiner Geduld, begangen wurden; er erweist seine Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Zeit, um zu zeigen, dass er gerecht ist und den gerecht macht, der an Jesus glaubt.

Halleluja. Halleluja. V. Wir haben seinen Stern gesehen im Orient und sind gekommen mit Geschenken, um anzubeten den Herrn. Halleluja.

Evangelium.

Mt 2, 1-12: Als nun Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa , in den Tagen des Königs Herodes , siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, um ihn anzubeten! Als das der König Herodes hörte, erschrak er, und ganz Jerusalem mit ihm. Und er rief alle obersten Priester und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und erfragte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Sie aber sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben durch den Propheten: »Und du, Bethlehem im Land Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürstenstädten Judas; denn aus dir wird ein Herrscher hervorgehen, der mein Volk Israel weiden soll«. Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundigte sich bei ihnen genau nach der Zeit, wann der Stern erschienen war; und er sandte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht genau nach dem Kind. Und wenn ihr es gefunden habt, so laßt es mich wissen, damit auch ich komme und es anbete! Und als sie den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er ankam und über dem Ort stillstand, wo das Kind war. Als sie nun den Stern sahen, wurden sie sehr hoch erfreut; und sie gingen in das Haus hinein und fanden das Kind samt Maria, seiner Mutter. Da fielen sie nieder und beteten es an; und sie öffneten ihre Schatzkästchen und brachten ihm Gaben: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Und da sie im Traum angewiesen wurden, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg zurück in ihr Land.

Zur Vesper.

Evangelium.

Mt 3, 13-17: Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt so geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen! Da gab er ihm nach. Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme kam vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!

Zum Magnificat.

Ant. Heute hat der Stern die Magier zur Krippe geführt; an diesem Tage ist Christus von Johannes getauft worden; an diesem Tage ist bei der Hochzeit von Kana Wein aus Wasser gemacht worden.

Gebet.

Allmächtiger, ewiger Gott, der du in der Taufe am Jordan unseren Herrn Jesum Christum als deinen geliebten Sohn geoffenbart hast, indem der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf ihn herabkam, lass auch uns mit Johannes den Glauben an den bezeugen, der von dir stammt: Jesus Christus, der mit dir lebt und waltet in der Einheit des Heiligen Geistes als Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Verfasst von: altkatholiken | Dezember 23, 2009

25.12.2009: Geburtstag des Herrn – Weihnachten

Vigilmesse am Heiligen Abend

Introitus.

Ant (Ex 16, 6 7): Heute sollt ihr erkennen: der Herr wird kommen und uns erretten; in der Frühe werdet ihr seine Herrlichkeit schauen.

Ps 23, 1: Dem Herrn gehört die Erde und ihre ganze Fülle, der Erdkreis und alle, die auf ihm wohnen.

Gebet.

Gott, der du uns durch die alljährliche Erwartung unserer Erlösung erfreust, verleihe, dass wir deinen Einziggeborenen, den wir freudig als Erlöser aufnehmen, auch zuversichtlich als den kommenden Richter schauen werden: unseren Herrn Jesum Christum, deinen Sohn, der mit dir lebt und waltet als Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Prophetie.

Jes 62, 1-4: Um Zions willen kann ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel. Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit und alle Könige deine strahlende Pracht. Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des Herrn für dich bestimmt. Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn, zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes. Nicht länger nennt man dich «Die Verlassene» und dein Land nicht mehr «Das Ödland», sondern man nennt dich «Meine Wonne» und dein Land «Die Vermählte». Denn der Herr hat an dir seine Freude und dein Land wird mit ihm vermählt.

Responsorium.

Ex 16, 6 7: Heute sollt ihr erkennen: der Herr wird kommen und uns erretten, und in der Frühe werdet ihr seine Herrlichkeit schauen. V. (Ps 79, 2-3): Der du Israel lenkst, gib acht, der du Joseph führt wie ein Schaf, der du thronest über den Cherubim, erscheine vor Ephraim, Benjamin und Manasse.

Epistel.

Röm 1, 1-6: Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, auserwählt, das Evangelium Gottes zu verkündigen, das er durch seine Propheten im voraus verheißen hat in den heiligen Schriften: das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn. Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um in seinem Namen alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen; zu ihnen gehört auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid.

Halleluja. Halleluja. V. Am morgigen Tage wird die Ungerechtigkeit der Erde getilgt werden, und über uns wird herrschen der Heiland der Welt. Halleluja.

Evangelium.

Mt 1, 18-21: Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.

Predigt des hl. Petrus Chyrsologus.

Heute, Brüder, werdet ihr hören, wie uns der hl. Evangelist das Geheimnis der Geburt Christi erzählt. „Mit der Geburt Christi“, heißt es, „verhielt es sich also. Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie vom Hl. Geiste empfangen hatte. Joseph aber, ihr Mann, gedachte, da er gerecht war und sie nicht ins Gerede bringen wollte, sie heimlich zu entlassen“. Wie ist denn der gerecht, der glaubte, über die Schwangerschaft seiner Braut keine Untersuchung anstellen zu sollen, der nicht nachforschte nach der Ursache der eingetretenen Schande, der die Ehre des Ehebettes nicht rächt, sondern preisgibt?. „Er gedachte, sie heimlich zu entlassen.“ Ein solches Verhalten scheint mehr einem liebenden als einem gerechten Manne zu ziemen; doch so urteilt der Mensch, aber nicht Gott. Vor Gott gilt keine Liebe ohne Gerechtigkeit und keine Gerechtigkeit ohne Liebe; nach himmlischer Auffassung gibt es keine Rechtlichkeit ohne Güte und keine Güte ohne Rechtlichkeit. Sobald man diese Tugenden voneinander trennt, verfallen beide; Rechtlichkeit ohne Güte ist Rohheit und Gerechtigkeit ohne Liebe Grausamkeit.

Joseph war also in der Tat gerecht, weil er liebte, und er liebte, weil er gerecht war. Deshalb also war er frei von Grausamkeit, weil er die Liebe erwog; weil er die Angelegenheit in Ruhe überdachte, wahrte er sich sein Urteil; indem er die Strafe aufschob, entging er dem Verberechen; indem er dem Ankläger aus dem Wege ging, traf ihn auch nicht die Verurteilung. Gewiß klopfte ihm sein heiliges Herz, durch das unerhörte Ereignis gewaltig erregt; denn [vor ihm] stand seine Braut, schwanger und doch eine Jungfrau; sie stand da im Besitze ihres Leibessegens, doch ihrer Unschuld nicht beraubt; sie stand da, selbst in Sorgen wegen ihrer Empfängnis, aber ihrer Unversehrtheit gewiß; sie stand da vor ihm im Schmucke ihres Muttersegens, aber nicht entblößt der Ehre der Jungfräulichkeit. Was sollte der Bräutigam diesen Tatsachen gegenüber tun? Sollte er sie des Verbrechens anklagen? Aber er war doch selbst der Zeuge ihrer Unschuld! Sollte er sie für schuldig erklären? Aber er war doch selbst der Wächter ihrer Unschuld! Sollte er ihr Ehebruch vorwerfen? Aber er war doch selbst der Beschützer ihrer Jungfräulichkeit! Was sollte er also tun? Er gedenkt, sie zu entlassen, weil er sie einerseits nicht dem öffentlichen Gerede preisgeben, andererseits nicht das Geschehnis verheimlichen konnte. Er gedenkt, sie zu entlassen, und stellt das Ganze Gott anheim, weil er es einem Menschen nicht anvertrauen kann. Brüder! So laßt auch uns, so oft uns eine Sache beunruhigt, der Schein uns trügt, das Äußere der Angelegenheit uns das Innere nicht erkennen läßt, das Urteil vermeiden, die Straffe zurückhalten. das Verdammungsurteil nicht aussprechen, laßt uns das Gange Gott anheim geben, damit wir nicht, indem wir vielleicht leichtfertig über einen Unschuldigen die Strafe zu verhängen trachten, uns selbst ein Strafurteil sprechen, wie der Herr sagt: „Mit dem Gerichte, mit dem ihr richtet, werdet auch ihr gerichtet werden“.

Sicherlich wird, wenn wir schweigen, Gott reden; der Engel wird Antwort geben, der auch dem Joseph also [mit seiner Mahnung] zuvorkam, die Unschuldige nicht zu verlassen, indem er sprach: „Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn was in ihr erzeugt ward, ist vom Hl. Geiste. Sie aber wird Mutter eines Sohnes werden, und du sollst ihm den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk erlösen von seinen Sünden“. „Joseph, Sohn Davids.“ Ihr seht, Brüder, dass mit der Person auch das Geschlecht genannt wird; ihr seht, dass in dem einen [d. i. Joseph] die ganze Verwandtschaft aufgezählt wird; ihr seht, dass in Joseph der ganze Stammbaum Davids erwähnt wird. „Joseph, Sohn Davids.“ Geboren aus dem achtundzwanzigsten Stamme: wie kann er anders Sohn Davids heißen, als weil [durch ihn] das Geheimnis der Geburt eröffnet, die Treue der Verheißung erfüllt, die übernatürliche Empfängnis der himmlischen Geburt im Schoße der Jungfrau bereits angezeigt wird? „Joseph, Sohn Davids.“ Mit diesem Worte war an David die Verheißung Gottes, des Vaters, ergangen:“Der Herr schwor David Wahrheit, und er wird sie halten: von deines Leibes Frucht will ich [einen] setzen auf deinen Thron“. Als schon geschehen rühmt er in diesem Psalme: „Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten“. „Von der Frucht deines Leibes“: ganz in Wahrheit eine Leibesfrucht, ganz recht aus dem Schoße einer Mutter; denn der göttliche Gast, der Bewohner des Himmels, stieg so herab in die Wohnung des Schoßes einer Mutter, ohne das Siegel des Leibes zu verletzen; so ging er aus der Wohnung des Schoßes hervor, ohne dass die jungfräuliche Pforte sich öffnete, so dass in Erfüllung ging, was gesungen wird im Hohen Liede:

„Ein verschlossener Garten bist du, meine Schwester, meine Braut; ein verschlossener Garten, eine versiegelte Quelle“. „Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht!“ Der Bräutigam wird ermahnt, wegen der Umstände der Braut nicht zu fürchten; denn ein wahrhaft liebendes Gemüt fürchtet mehr, wenn es mit [anderen] leidet. „Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht!“: wenn du sicher bist über ihre Unschuld, unterliege nicht ob der Unkenntnis dieses Geheimnisses! “ Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht!“ Was du an ihr siehst, ist Tugend, kein Verbrechen; hier liegt kein menschlicher Fehltritt, sondern göttlicher Einfluß vor; hier ist Belohnung, keine Schuld; hier ist ein Geschenk des Himmels, nicht eine Schwächung des Körpers; hier findet keine Bloßstellung einer Person statt, sondern hier waltet das Geheimnis des Richters; hier ist der Sieg des Rechtes, nicht die Strafe der Verurteilung; hier hat nicht der Mensch veruntreut, sondern Gott einen Schatz hinterlegt, hier ist nicht die Ursache des Todes, sondern des Lebens. Und darum fürchte dich nicht, denn sie, die das Leben gebiert, verdient nicht den Tod. „Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen.“ Dass die Braut hier Weib genannt wird, geschieht nach dem Gesetze Gottes. Wie sie also Mutter ist, trotzdem ihre Jungfräulichkeit unversehrt bleibt, so wird sie Gattin genannt, trotzdem ihre Keuschheit unberührt ist. „Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria dein Weib zu dir zu nehmen; denn was in ihr erzeugt ward, ist vom Hl. Geiste.“

Nun mögen kommen und hören, die da fragen, wer der sei, den Maria geboren hat! „Was in ihr erzeugt ward, ist vom Hl. Geiste.“ Kommen mögen sie und hören, die mit griechischer Verwirrung die lateinische Klarheit zu umnebeln sich bemühten und sie schmähten als „Menschen und Christusgebärerin“, um ihr den Namen „Gottesgebärerin“ zu rauben. „Was in ihr erzeugt ward, ist vom Hl. Geiste.“ Was vom Hl. Geiste geboren ist, ist Geist, denn „Gott ist Geist“. Was forschest du also darnach, wer der ist, der vom Hl. Geiste erzeugt wurde, da er doch die als Gott selbst die Antwort gibt, dass er Gott sei? da doch Johannes dich anklagt, wenn er sagt: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Und das Wort, Gott, ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen“. Johannes sah seine Herrlichkeit, sah auch seine Verunglimpfung durch den Ungläubigen: „Was in ihr erzeugt ward, ist vom Hl. Geiste“. „Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen.“ Wessen Herrlichkeit? Dessen, der erzeugt wurde vom Hl. Geiste, dessen, der als „Wort ist Fleisch geworden und unter uns gewohnt hat“. „Was in ihr erzeugt ward, ist vom Hl. Geiste.“ Die Jungfrau empfing, aber vom Hl. Geiste; die Jungfrau gebar, aber den, von dem Isaias vorausgesagt hat: „Siehe die Jungfrau wird in ihrem Schoße empfangen und einen Sohn gebären, und seinen Namen wird man nennen Emanuel, d. h. Gott mit uns“. Gott mit uns, mit jenen [Gemeint sind die Irrlehrer] der Mensch: „Verflucht sei, der seine Hoffnung setzt auf einen Menschen“. Hören sollen das, die da fragen, wer der sei, der von Maria geboren wurde. „Sie wird Mutter eines Sohnes werden“, sagt der Engel, „und du sollst ihm den Namen Jesus geben.“ Warum Jesus? Der Apostel sagt: „Auf dass im Namen Jesu sich die Knie aller beugen, die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind“. Und du, du listiger Untersucher, du fragst jetzt noch, wer Jesus sei: „Jede Zunge bekennt ja schon, dass der Herr Jesus ist in der Herrlichkeit Gottes des Vaters“, und du fragst noch, wer dieser Jesus sei?

„Sie wird Mutter eines Sohnes werden, und du sollst ihm den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk erlösen.“ Nicht [das Volk] eines anderen wird er erlösen. Wovon? „Von seinen Sünden.“ Wenn du den Christen nicht glaubst, dass er Gott sei, der die Sünden vergibt, so glaube es, du hartnäckigster Ungläubiger, den Juden, die sagen: „Du bist ein Mensch, und du machst dich selbst zu Gott“, und: „Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein?“. Jene erkannten ihn als Gott nicht an, weil sie nicht glaubten, dass er Sünden nachlasse; und du glaubst, dass er Sünden vergeben könne, zögerst aber, ihn als Gott zu bekennen? „Das Wort ist Fleisch geworden“, damit das Fleisch des Menschen erhoben werde zur Herrlichkeit Gottes, nicht damit Gott hinabgezogen werde zur Erniedrigung im Fleische, wie der Apostel sagt: „Wer sich mit dem Herrn verbindet, ist ein Geist mit ihm“, und wie soll Gott nicht einer [mit ihm] sein, wenn Gott sich mit dem Menschen verbindet? Menschliche Gesetze erklären nach Ablauf von dreißig Jahren alle Streitsachen für ungültig, und Christus steht schon fünfhundert Jahre lang wegen seiner Geburt auf der Anklagebank, ist wegen seiner Abstammung in einen Prozeß verwickelt, muß [heute noch] Untersuchungen über sich ergehen lassen wegen seines Standes! Irrlehrer! Laß ab, Gericht zu halten über deinen Richter, und bete im Himmel den als Gott an, den der Magier als Gott anbetete auf Erden.

Vigilmesse in der Nacht (Christmette)

Introitus.

Ant (Ps 2, 7): Der Herr sprach zu mir: Mein Sohn bist du; ich habe dich heute gezeugt.

Ps 2, 1: Was murren die Heiden und wozu haben die Völker Leeres ersonnen?

Gloria.

Gebet.

Gott, der du diese hochheilige Nacht durch den Aufgang des wahren Lichtes hell gemacht hast, gib, wir bitten dich, dass wir, dessen Lichtes Geheimnisse wir auf Erden erkannt haben, auch im Himmel seine Freuden verkosten werden. Der mit dir lebt.

Prophetie.

Jes 9, 1-7: Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. Denn wie am Tag von Midian zerbrichst du das drückende Joch, das Tragholz auf unserer Schulter und den Stock des Treibers. Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, jeder Mantel, der mit Blut befleckt ist, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich; er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten. Der leidenschaftliche Eifer des Herrn der Heere wird das vollbringen. Der Herr hat ein Wort gegen Jakob geschleudert, es fiel in Israel nieder.

Responsorium.

Ps 109, 3 1: Mit dir ist die Herrschaft am Tag deiner Macht im Glanz deiner Heiligen; aus dem Mutterschoße habe ich dich hervorgebracht noch vor dem Morgenstern. V. Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich dir deine Feinde als Schemel unter deine Füße stelle.

Epistel.

Tit 2, 11-15: Denn die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten. Sie erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben, während wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten: auf das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus. Er hat sich für uns hingegeben, um uns von aller Schuld zu erlösen und sich ein reines Volk zu schaffen, das ihm als sein besonderes Eigentum gehört und voll Eifer danach strebt, das Gute zu tun. So sollst du mit allem Nachdruck lehren, ermahnen und zurechtweisen. Niemand soll dich gering achten.

Halleluja. Halleluja. V. Der Herr sprach zu mir: Mein Sohn bist du; ich habe dich heute gezeugt. Halleluja.

Evangelium.

Lk 2, 1-14: In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.

Im Morgengrauen (Hirtenamt)

Introitus.

Ant (Jes 9, 2 6): Ein Licht leuchtet heute über uns, da uns geboren wurde der Herr; er wird heißen: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Friedensfürst, Vater der zukünftigen Welt, dessen Reich keine Ende haben wird.

Ps 92, 1: Der Herr ist König geworden; er hat sich mit Wohlgestalt bekleidet; bekleidet hat sich der Herr mit Macht und umgürtet.

Gebet.

Schenke uns, so bitten wir, allmächtiger Gott, die wir vom neuen Lichte deines fleischgewordenen Wortes durchflutet sind, dass in unseren Werken widerstrahle, was durch den Glauben im Herzen leuchtet.

Prophetie.

Jes 61, 1-62, 12: Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste, die Trauernden Zions erfreue, ihnen Schmuck bringe anstelle von Schmutz, Freudenöl statt Trauergewand, Jubel statt der Verzweiflung. Man wird sie «Die Eichen der Gerechtigkeit» nennen, «Die Pflanzung, durch die der Herr seine Herrlichkeit zeigt». Dann bauen sie die uralten Trümmerstätten wieder auf und richten die Ruinen ihrer Vorfahren wieder her. Die verödeten Städte erbauen sie neu, die Ruinen vergangener Generationen. Fremde stehen bereit und führen eure Herden auf die Weide, Ausländer sind eure Bauern und Winzer. Ihr alle aber werdet «Priester des Herrn» genannt, man sagt zu euch «Diener unseres Gottes». Was die Völker besitzen, werdet ihr genießen, mit ihrem Reichtum könnt ihr euch brüsten. Doppelte Schande mussten sie ertragen, sie wurden angespuckt und verhöhnt; darum erhalten sie doppelten Besitz in ihrem Land, ewige Freude wird ihnen zuteil. Denn ich, der Herr, liebe das Recht, ich hasse Verbrechen und Raub. Ich bin treu und gebe ihnen den Lohn, ich schließe mit ihnen einen ewigen Bund. Ihre Nachkommen werden bei allen Nationen bekannt sein und ihre Kinder in allen Völkern. Jeder, der sie sieht, wird erkennen: Das sind die Nachkommen, die der Herr gesegnet hat. Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt. Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern. Um Zions willen kann ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel. Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit und alle Könige deine strahlende Pracht. Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des Herrn für dich bestimmt. Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn, zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes. Nicht länger nennt man dich «Die Verlassene» und dein Land nicht mehr «Das Ödland», sondern man nennt dich «Meine Wonne» und dein Land «Die Vermählte». Denn der Herr hat an dir seine Freude und dein Land wird mit ihm vermählt. Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, so vermählt sich mit dir dein Erbauer. Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich. Auf deine Mauern, Jerusalem, stellte ich Wächter. Weder bei Tag noch bei Nacht dürfen sie schweigen. Ihr, die ihr den Herrn an Zion erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe! Lasst auch ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufbaut, bis er es auf der ganzen Erde berühmt macht. Der Herr hat geschworen bei seiner rechten Hand und bei seinem starken Arm: Nie mehr gebe ich dein Korn deinen Feinden zu essen. Nie mehr trinken Fremde deinen Wein, für den du so hart gearbeitet hast. Nein, wer das Korn geerntet hat, soll es auch essen und den Herrn dafür preisen. Wer den Wein geerntet hat, soll ihn auch trinken in den Vorhöfen meines Heiligtums. Zieht durch die Tore ein und aus und bahnt dem Volk einen Weg! Baut, ja baut eine Straße und räumt die Steine beiseite! Stellt ein Zeichen auf für die Völker! Hört, was der Herr bis ans Ende der Erde bekannt macht: Sagt der Tochter Zion: Sieh her, jetzt kommt deine Rettung. Siehe, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her. Dann nennt man sie «Das heilige Volk», «Die Erlösten des Herrn». Und dich nennt man «Die begehrte, die nicht mehr verlassene Stadt».

Responsorium.

Ps 117, 26 27 23: Gepriesen sei der, der kommt im Namen des Herrn! Der Herr ist Gott; er erleuchtet uns. V. Dies geschah vom Herrn her und wunderbar ist es in unseren Augen.

Epistel.

Tit 3, 4-7: Als aber die Güte und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, hat er uns gerettet – nicht weil wir Werke vollbracht hätten, die uns gerecht machen können, sondern aufgrund seines Erbarmens – durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist. Ihn hat er in reichem Maß über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir durch seine Gnade gerecht gemacht werden und das ewige Leben erben, das wir erhoffen.

Halleluja. Halleluja. V. Der Herr ist König geworden; er hat sich mit Wohlgestalt bekleidet; bekleidet hat sich der Herr mit Macht und umgürtet. Halleluja.

Evangelium.

Lk 2, 15-20: Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ. So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.

Am Tag (Hochamt)

Introitus.

Ant (Jes 9, 6): Ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt, auf dessen Schultern die Herrschaft ruht und dessen Name lautet: Bote großen Ratschlusses.

Ps 97, 1: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er hat Wunderbares vollbracht.

Gebet.

Gewähre, wir bitten dich, allmächtiger Gott, dass uns die neue Geburt deines Einziggeborenen im Fleische befreie, solange uns alte Knechtschaft unter dem Joch der Sünde hält.

Prophetie.

Jes 52, 6-10: Darum soll mein Volk an jenem Tag meinen Namen erkennen und wissen, dass ich es bin, der sagt: Ich bin da. Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König. Horch, deine Wächter erheben die Stimme, sie beginnen alle zu jubeln. Denn sie sehen mit eigenen Augen, wie der Herr nach Zion zurückkehrt. Brecht in Jubel aus, jauchzt alle zusammen, ihr Trümmer Jerusalems! Denn der Herr tröstet sein Volk, er erlöst Jerusalem. Der Herr macht seinen heiligen Arm frei vor den Augen aller Völker. Alle Enden der Erde sehen das Heil unseres Gottes.

Responsorium.

Ps 97, 3 2: Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil. Jauchzt Gott zu, alle Bewohner der Erde. V. Der Herr hat kundgetan sein Heil; vor dem Angesicht der Völker hat er seine Gerechtigkeit offenbart.

Epistel.

Hebr 1, 1-12: Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat; er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das All durch sein machtvolles Wort, hat die Reinigung von den Sünden bewirkt und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt; er ist um so viel erhabener geworden als die Engel, wie der Name, den er geerbt hat, ihren Namen überragt. Denn zu welchem Engel hat er jemals gesagt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt, und weiter: Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein? Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt, sagt er: Alle Engel Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen. Und von den Engeln sagt er: Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen; von dem Sohn aber: Dein Thron, o Gott, steht für immer und ewig, und: Das Zepter seiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter. Du liebst das Recht und hasst das Unrecht, darum, o Gott, hat dein Gott dich gesalbt mit dem Öl der Freude wie keinen deiner Gefährten. Und: Du, Herr, hast vorzeiten der Erde Grund gelegt, die Himmel sind das Werk deiner Hände. Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle veralten wie ein Gewand; du rollst sie zusammen wie einen Mantel und wie ein Gewand werden sie gewechselt. Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre enden nie.

Halleluja. Halleluja. V. Ein geheiligter Tag erleuchtet uns. Kommt, ihr Völker, und betet an den Herrn, da heute ein großes Licht auf die Erde herabstieg. Halleluja.

Evangelium.

Joh 1, 1-14: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Communio.

Alle Länder der Erde schauen das Heil unseres Gottes.

Verfasst von: altkatholiken | Dezember 19, 2009

19.12.2009: Samstag zu den zwölf Lesungen

Introitus.

Ant (Ps 79, 4 2): Komm, und zeige uns dein Angesicht, o Herr, der du über den Cherubim thronst, und wir werden gerettet sein.

Ps 79, 2: Der du Israel lenkst, gib acht, der du Joseph führst wie ein Schaf!

Gebet.

P. Lasset uns beten! D. Beuget die Knie! – Stille – D. Erhebet euch!

Erhöre, o Herr, unser Flehen, und erweise die gegenwärtigen Fastengelübde als dir wohlgefällig.

1. Lesung.

Jes. 19, 20-22: Das wird ein Zeichen und Zeugnis für den Herrn der Heere in Ägypten sein: Wenn sie beim Herrn gegen ihre Unterdrücker Klage erheben, wird er ihnen einen Retter schicken, der für sie kämpft und sie befreit. Der Herr wird sich den Ägyptern offenbaren und die Ägypter werden an jenem Tag den Herrn erkennen; sie werden ihm Schlachtopfer und Speiseopfer darbringen, sie werden dem Herrn Gelübde ablegen und sie auch erfüllen. Der Herr wird die Ägypter zwar schlagen, er wird sie aber auch heilen: Wenn sie zum Herrn umkehren, lässt er sich durch ihre Bitte erweichen und heilt sie.

Responsorium.

Ps 18, 7 2: Vom einem Ende des Himmels nimmt sie ihren Ausgang, und bis zum anderen Ende nimmt sie ihren Lauf. V. Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und das Werk seiner Hände verkündet das Firmament.

Gebet.

P. Lasset uns beten! D. Beuget die Knie! – Stille – D. Erhebet euch!

Bekehre uns, Gott unser Heil,auf dass das körperliche Fasten uns nutze, und unterweise unsere Herzen in den himmlischen Lehren.

2. Lesung.

Jes 35, 1-7: Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr geschenkt, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes. Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor und Bäche fließen in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Quellen. An dem Ort, wo jetzt die Schakale sich lagern, gibt es dann Gras, Schilfrohr und Binsen.

Responsorium.

Ps 18, 7 2: Vom einem Ende des Himmels nimmt sie ihren Ausgang, und bis zum anderen Ende nimmt sie ihren Lauf. V. Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und das Werk seiner Hände verkündet das Firmament.

Gebet.

P. Lasset uns beten! D. Beuget die Knie! – Stille – D. Erhebet euch!

Deine Erbarmungen, o Herr, so bitten wir, mögen uns zur Hilfe kommen, und in dieses Fastens Festfeier sei dir die Hingabe aller deiner Gläubigen angenehm

3. Lesung.

Jes 40, 9-11: Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Seht, da ist euer Gott. Seht, Gott der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Seht, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her. Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam.

Responsorium.

Ps 79, 20 3: Herr, Gott der Heerscharen, bekehre uns, und zeige uns dein Angesicht, und wir werden gerettet sein. V. Wecke auf, o Herr, deine Macht, und komm, uns zu erlösen.

Gebet.

P. Lasset uns beten! D. Beuget die Knie! – Stille – D. Erhebet euch!

Gott, der du siehst, wie wir ob unserer Verderbtheit niedergedrückt werden, gewähre gnädig, dass wir durch deine Heimsuchung getröstet werden.

4. Lesung.

Jes 42, 1-9: Siehe, das ist mein Knecht – ich halte ihn – und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus. Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung. So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen: Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand und behüte dich und mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen. Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich’s euch hören.

Responsorium.

Ps 79, 3 2 3: Wecke auf, o Herr, deine Macht, und komm, uns zu erlösen. V. Der du Israel lenkst, gib acht, der du Joseph führt wie ein Schaf. Der du über den Cherubim thronest, erscheine vor Ephraim, Benjamin und Manasse.

Gebet.

P. Lasset uns beten! D. Beuget die Knie! – Stille – D. Erhebet euch!

Uns Unwürdige, so bitten wir, o Herr, deine Diener, welche die Schuld eigenen Tuns betrübt, möge die Ankunft deines eingeborenen Sohnes erfreuen.

5. Lesung.

Jes 45, 1-8: So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner rechten Hand ergriff, dass ich Völker vor ihm unterwerfe und Königen das Schwert abgürte, damit vor ihm Türen geöffnet werden und Tore nicht verschlossen bleiben: Ich will vor dir hergehen und das Bergland eben machen, ich will die ehernen Türen zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen und will dir heimliche Schätze geben und verborgene Kleinode, damit du erkennst, dass ich der HERR bin, der dich beim Namen ruft, der Gott Israels. Um Jakobs, meines Knechts, und um Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen und gab dir Ehrennamen, obgleich du mich nicht kanntest. Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir. Ich habe dich gerüstet, obgleich du mich nicht kanntest, damit man erfahre in Ost und West, dass außer mir nichts ist. Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut. Träufelt, ihr Himmel, von oben, und ihr Wolken, regnet Gerechtigkeit! Die Erde tue sich auf und bringe Heil, und Gerechtigkeit wachse mit auf! Ich, der HERR, habe es geschaffen.

Responsorium.

Ps 79, 3 2 3: Wecke auf, o Herr, deine Macht, und komm, uns zu erlösen. V. Der du Israel lenkst, gib acht, der du Joseph führt wie ein Schaf. Der du über den Cherubim thronest, erscheine vor Ephraim, Benjamin und Manasse.

Gebet.

P. Der Herr sei mit euch! D. Und mit deinem Geiste! P. Lasset uns beten!

Verleihe, so bitten wir, allmächtiger Gott, dass die kommende Festfeier deines Sohnes unserem zeitlichen Leben Heilmittel bringe und uns dereinst den ewigen Siegespreis einräume.

6. Lesung.

2 Thess 2, 1-8: Brüder, wir schreiben euch über die Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, und unsere Vereinigung mit ihm und bitten euch: Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen und in Schrecken jagen, wenn in einem prophetischen Wort oder einer Rede oder in einem Brief, der angeblich von uns stammt, behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da. Lasst euch durch niemand und auf keine Weise täuschen! Denn zuerst muss der Abfall von Gott kommen und der Mensch der Gesetzwidrigkeit erscheinen, der Sohn des Verderbens, der Widersacher, der sich über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, so sehr erhebt, dass er sich sogar in den Tempel Gottes setzt und sich als Gott ausgibt. Erinnert ihr euch nicht, dass ich euch dies schon gesagt habe, als ich bei euch war? Ihr wisst auch, was ihn jetzt noch zurückhält, damit er erst zur festgesetzten Zeit offenbar wird. Denn die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit ist schon am Werk; nur muss erst der beseitigt werden, der sie bis jetzt noch zurückhält. Dann wird der gesetzwidrige Mensch allen sichtbar werden. Jesus, der Herr, wird ihn durch den Hauch seines Mundes töten und durch seine Ankunft und Erscheinung vernichten.

Responsporium.

Ps 144, 18 21: Nahe ist der Herr allen, die ihn anrufen; allen, die ihn anrufen in der Wahrheit. V. Das Lob des Herrn verkünde mein Mund, und alles Fleisch soll seinen heiligen Namen preisen.

Halleluja. Halleluja. Komm, Herr, und zögere nicht. Von den Untaten erlöse dein Volk Israel. Halleluja.

Evangelium.

Lk 3, 1-6: Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündigte dort überall Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. So erfüllte sich, was im Buch der Reden des Propheten Jesaja steht: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt.

Predigt des hl. Petrus Chrysologus.

Jedesmal, wenn nach Vollendung des Kreislaufes eines Jahres der Tag der Geburt des Herrn herannaht und der Glanz der Jungfrauengeburt die ganze Welt mit feurigem Glanze überstrahlt, enthalten wir uns aus Absicht, nicht aus Furcht, der Predigt. Welcher Geist möchte sich auch erkühnen, hervor zutreten bei der Geburt des göttlichen Königs selbst? Wenn die Strahlen der Sonne hervorbrechen, wird das Auge des Menschen geblendet, wenn aber Gottes Licht erstrahlt, wie sollte dann nicht erlöschen aller Geister Licht? Erst jetzt also, wo sich unsere Sinne wieder erholt haben von dem Glanze dieses neuen Lichtes, ist es an der Zeit, dass auch wir, die wir die Geburt des Herrn im Fleische geschaut haben, betrachten das Geheimnis seiner Gottheit selbst „Mit der Geburt Christi“, sagt der Evangelist, „verhielt es sich so.“

Brüder! Wenn wir diese Worte verstehen wollen, dürfen wir sie als göttliche Worte nicht nach Menschenweise wägen; abzulegen ist menschliche Auffassung, wo alles göttlich ist, von dem die Rede ist. So ist die Geburt Christi nicht ein gewöhnliches Ereignis, sondern ein Zeichen; nicht das Werk der Natur, sondern das Werk [göttlicher] Kraft; nicht geschehen nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge, sondern ein Beweis [göttlicher] Macht; sie ist ein Wunder des Himmels, nicht zu erfassen mit dem menschlichen Verstande. Was soll davon die Weisheit dieser Welt begreifen? Was soll hier forschen der Scharfsinn des Fleisches? „Mit der Geburt Christi“, heißt es, „verhielt es sich so.“

Nicht heißt es: „So ist sie geschehen“, sondern: „So war sie“; denn Christi Geburt war schon vor dem Vater, als er aus der Mutter geboren wurde. Was er war, war er immer; was geschah, wurde ihm gegeben; er war Gott, er wurde Mensch; aus dem Mutterschoß nahm er uns an, er, der uns gebildet hatte aus dem Kote.

„Als Maria, seine Mutter verlobt war“ .

Es hätte genügt, zu sagen: „als Maria verlobt war“. Was aber heißt das: eine Mutter-Braut? Wenn sie Mutter, dann war sie nicht Braut; wenn sie Braut, dann war sie noch nicht Mutter! „Als Maria, seine Mutter, verlobt war.“ Durch ihre Jungfräulichkeit ist sie Braut, durch ihre Leibesfrucht Mutter; Mutter, ohne einen Mann zu erkennen, und doch ihrer Empfängnis bewußt! Oder wie? War sie nicht schon vor der Empfängnis Mutter, sie, die nach der Geburt Jungfrau-Mutter blieb? Oder wann war sie denn einmal nicht Gebärerin, sie, die den Schöpfer aller Zeiten gebar, der Welt ihren König gab? Die jungfräuliche Natur ist immer Mutter, wie sie immer eine Stiefmutter ist, wenn sie verdorben ist. Das ist also die Auszeichnung der Jungfräulichkeit, dass sie durch Gott als Jungfrau wiedergebiert, was eine Jungfrau durch Gott geboren hat. Gott und jungfräuliche Unversehrtheit haben einen himmlischen Bund geschlossen, die Jungfräulichkeit mit Christo vereinigt, ist die vollkommenster Machtverbindung. Dass eine Jungfrau empfängt, ist ein Ehrengeschenk des Hl. Geistes, nicht Wirkung des Fleisches; dass eine Jungfrau gebiert, ist ein Geheimnis Gottes, nicht das Werk des ehelichen Umganges; dass Christus geboren wird, ist die Tat der Allmacht Gottes, nicht eines schwachen Menschen; die Fülle der göttlichen Herrlichkeit ist da, wo das Fleisch nichts von Unehre erkennen läßt.

„Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie vom Hl. Geiste empfangen hatte.“ Woher kommt es, dass einer Braut und nicht einer Freien das Geheimnis der himmlischen Unschuld übergeben wird? Woher kommt es, dass so durch die Eifersucht des Bräutigams die Braut selbst Gefahr läuft? Woher kommt es, dass eine so große Tugend als ein Verbrechen, sicheres Heil als Gefahr an gesehen wird? Woher kommt es, dass die Schamhaftigkeit unter Unschuldigen so sehr leiden muß, dass die Unschuld unterliegt, die Keuschheit erniedrigt, die Treue verletzt wird? Woher kommt es, dass eine Anklage erhoben wird, die Anschuldigung [den Beleidigten] quält, eine jede Entschuldigung unmöglich gemacht wird? Denn wer möchte wohl eine Braut entschuldigen, die eine Empfängnis anklagt? Oder was wird ein äußerer Verteidiger nützen, wenn die Tat selbst als ein innerer Zeuge redet? Brüder! Was staunen wir? Weder die Punkte noch die Buchstaben, weder die Silben noch die Worte, weder die Namen noch die Personendes Evangeliums entbehren des göttlichen Sinnbildes. Eine Braut wird gesucht, damit durch sie versinnbildet werde die Kirche als Braut Christi nach den Worten des Propheten Osee: „Ich werde dich mir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Erbarmung; ich werde dich mir verloben in Treue“. Daher sagt auch Johannes: „Wer die Braut hat, ist Bräutigam“, und der hl. Paulus: „Ich verlobte euch einem Manne, Christo, als reine Jungfrau darzustellen“ . Sie [die Kirche] ist in Wahrheit eine Braut, welche durch eine Jungfraugeburt wiedergebiert die neue Kindschaft Christi [durch die Taufe]. Joseph wird als Bräutigam genommen, damit er erfülle das Vorbild des Leidens Christi, das in jenem Joseph vorgebildet war.

Joseph zog sich den Haß [seiner Brüder] zu durch seine prophetischen Träume: Christus lud den Neid [der Juden] auf sich, durch seine prophetischen Gesichte; Joseph wurde in die Zisterne des Todes ge worfen, stieg aber lebendig aus ihr hervor: Christus wurde dem Grabe des Todes übergeben, ging aber lebendig aus dem Grabe hervor; Joseph wurde verkauft: Christus wurde nach Geldwert eingeschätzt; Joseph wurde nach Ägypten geführt: Christus wurde auch nach Ägypten verbannt; Joseph verteilte unter das hungernde Volk in reichlicher Fülle Brot: Christus sättigte durch das Brot des Himmels die Völker, die auf der ganzen Erde weilen. So ist es klar, warum dieser Joseph das Vorbild des himmlischen Bräutigams bedeutete, sein Bild an sich trug, ihn vorbedeutend wandelte Eine Maria wird seine Mutter genannt. Und heißt Maria nicht Mutter? „Die Sammlungen der Wasser“, heißt es, „nannte er Meere [maria]“. Hat dies nicht das Volk, das aus Ägypten auszog, in dem einen Mutterschoß empfangen, um es aus demselben wieder neugeboren hervor zubringen als ein himmlisches Geschlecht zu einer neuen Schöpfung nach den Worten des Apostels: „Unsere Väter waren alle unter der Wolke und gingen alle durch das Meer, und alle wurden auf Moses in der Wolke und in dem Meere getauft“? Und damit eine Maria immer dem Heile der Menschheit vorauseile, ist sie mit Recht im Liede dem Volke vorangegangen, das durch die Wogen des Meeres als Mutter ans Licht gebracht wurde:“Maria“ heißt es, „die Schwester Aarons, nahm die Pauke in ihre Hand und sprach: „Laßt uns singen dem Herrn, denn glorreich ward er verherrlicht!“ Dieser Name ist in Wahrheit ein prophetischer Name, den wiedergeborenen eine Rettung, das Kennzeichen der Jungfräulichkeit, der Schmuck der Keuschheit, der Ruhmestitel der Reinheit, das Weihegeschenk Gottes, die Kraft der Gastlichkeit, der Mittelpunkt der Heiligkeit. Mit Recht also ziemt dieser mütterlicher Name der Mutter Christi.

Wir haben nun gesagt, warum eine Braut Mutter, warum Joseph der Bräutigam war, warum Maria der Name einer Mutter zukomme, um zu zeigen, dass bei der Geburt Christi alles geheimnisvoll gewesen sei; jetzt wollen wir noch mit anderen Gründen erklären, warum eine Braut auserkoren wurde zur Geburt Christi. Isaias hatte vorhergesagt, dass eine Jungfrau gebären solle den Gott des Himmels, den König der Erde, den Herrn des Erdkreises, den Wiederhersteller der Welt, den Bezwinger des Todes, den Wiederbringer des Lebens, den Urheber der Unsterblichkeit. Wie betrübend dies für die Weltmenschen, wie erschreckend für die Könige, wie furchterregend für die Juden war, bezeugt die Geschichte der Geburt Christi selbst. Denn sobald die Juden durch die Worte der Weisen hörten, dass Christus geboren sei, sobald Herodes davon Kunde bekam, bemühten sich gleich die Juden, Christum zu verderben, Herodes ihn zu töten; während sie einen Thronfolger fürchte ten, versuchten sie den Erlöser aller zu verderben. Und schließlich, da sie ihn nicht finden konnten, verwüsteten sie seine Geburtsstätte, mischen die Milch mit Blut, töten in mörderischer Wut seine Geburtsgenossen; sie zerreißen die Genossen der Unschuld, da sie keine Schuldgenossen zu strafen fanden. Wenn sie nun dies tun, nachdem Christus geboren war, was hätte wohl diese wilde Rotte getan, wenn sie gehört hätte von der Empfängnis Christi? Das ist der Grund, warum ein Bräutigam genommen wurde, warum der Schein einer ehelichen Verbindung gewahrt wurde, damit das Wunder verheimlicht, das Zeichen verdeckt, die Geburt aus einer Jungfrau verhüllt würde, damit dem Verbrechen kein Raum gegeben würde, die Nachstellungen der Wütenden vereitelt würden. Wenn Christus, der zwar dem Tode geweiht war, schon im Mutterleibe getötet worden wäre, würde der Tod zu schnell hinweggenommen haben, was gekommen war, uns zu retten. Weil uns aber diese Stelle [der Hl. Schrift] noch viel Stoff geben kann zur Erklärung, so möge es uns für heute genügen, Brüder, das Geheimnis des Herrn nur vorverkostet zu haben.

Verfasst von: altkatholiken | Dezember 17, 2009

18.12.2009: Quatember des zehnten Monats am Freitag

Introitus.

Ant (Ps 118, 151-152): Nahe bist du, o Herr, und Wahrheit sind all deine Wege. Von Beginn an erkannte ich aus deinen Zeugnissen: in Ewigkeit bist du.

Ps 118, 1: Selig, die makellos des Weges gehen, die wandeln im Gesetz des Herrn.

Gebet.

Erwecke, so bitten wir, o Herr, deine Macht und komm, damit die, die auf deine Milde vertrauen, um so eher von aller Widerwärtigkeit befreit werden.

Lesung.

Jes 11, 1-5: Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. Er erfüllt ihn mit dem Geist der Gottesfurcht. Er richtet nicht nach dem Augenschein und nicht nur nach dem Hörensagen entscheidet er, sondern er richtet die Hilflosen gerecht und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt den Gewalttätigen mit dem Stock seines Wortes und tötet den Schuldigen mit dem Hauch seines Mundes. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib.

Responsorium.

Ps 84, 8 2: Zeige uns, Herr, dein Erbarmen und dein Heil schenke uns. V. Gesegnet hast du, o Herr, dein Land; du hast die Gefangenschaft Jakobs gewendet.

Evangelium.

Lk 1, 39-47: Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Predigt unseres hl. Vaters Leo über das Fasten im Dezember.

Geliebteste! Wozu die Bestimmung dieser Tage und frommer Brauch uns mahnen, das predigen wir euch als treu sorgender Hirte: Feiert das Dezemberfasten, um in würdiger Weise ein Opfer der Enthaltsamkeit für die abgeschlossene Ernte aller Früchte Gott, ihrem Spender, darzubringen! Was könnte es wirksameres geben als das Fasten, durch dessen Beobachtung wir uns Gott nähern, dem Teufel widersagen und über alle lockenden Laster die Oberhand gewinnen! Stets holte sich die Tugend ihre Nahrung aus der Kasteiung. Enthaltsamkeit ist die Mutter züchtiger Gedanken, einer vernünftigen Willensrichtung und heilsamerer Ziele. Durch freiwillige Abtötung erstirbt die Lust des Fleisches und gewinnen die Tugenden neues Leben. Aber weil man das Heil seiner Seele nicht allein durch Fasten erreicht, so wollen wir unsere Entsagung auch noch durch Barmherzigkeit den Armen gegenüber ergänzen! Laßt uns auf die Ausübung dieser Tugend verwenden, was wir uns an Genüssen entziehen! Die Enthaltsamkeit des Fastenden werde zu einer Labung für den Bedrängten! Unser Eifer gelte dem Schutze der Witwen, dem Wohle der Waisen, der Tröstung der Betrübten und der Versöhnung der Entzweiten! Aufnahme finde der Fremdling, Hilfe der Unterdrückte, Kleidung der Nackte und liebevolle Pflege der Kranke! Dadurch soll ein jeder von uns, der Gott, dem Spender alles Guten, ein solch frommes Opfer an gerechten Werken dargebracht hat, würdig werden, von ihm auch den Lohn des Himmelreiches zu erlangen. Am Mittwoch und Freitag wollen wir also fasten, am Samstag aber beim heiligen Apostel Petrus unterschiedslos die Vigilien feiern, um durch seine für uns sprechenden Verdienste Erhörung unserer Bitten zu erlangen durch Jesum Christum, unseren Herrn, der mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebt und waltet in Ewigkeit! Amen.

Segensgebet.

Schenke, so bitten wir, allmächtiger Gott, deiner ganzen Familie das Verlangen, dem Kommen Christi, deines Sohnes, mit guten Werken entgegenzugehen, auf dass wir es verdienen, in der Gemeinschaft derer, die zu seiner Rechten sind, das Himmelreich in Besitz zu nehmen.

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